Die FDP kam in Holzgerlingen zusammen, um den Landtagskandidaten für den Wahlkreis 5 (Böblingen/Sindelfingen) zu wählen.

<Holzgerlingen> In seiner Begrüßung führte der FDP-Kreisvorsitzende Hans Dieter Scheerer aus, dass die Nominierung eines Kandidaten für den Landtag und auch für den Bundestag ein Privileg ist, das Parteimitgliedern vorbehalten ist. Er freue sich, dass viele Mitglieder der Einladung gefolgt sind und dieses Privileg in Anspruch nehmen.

Im Vorfeld der Nominierungsveranstaltung haben sich zwei Kandidaten für beworben, nämlich Andreas Knapp, langjähriger Sindelfinger Stadtrat und Kreisrat, liberales Urgestein im Kreis Böblingen und Dr. Oliver Alber, Betriebswirt sowie selbstständiger Unternehmer aus Böblingen.

In ihren Vorstellungsreden kamen die Unterschiede zwischen Wahlkampfstrategie und den inhaltlichen Schwerpunkten der Kandidaten deutlich zum Ausdruck. Während Knapp mit seiner Wahlkampferfahrung aus vielen Wahlkämpfen und seinen über 5000 Stimmen bei der Sindelfinger Gemeinderatswahl versuchte zu punkten, führte Alber aus, aus bisherigen Wahlkämpfen nicht belastet zu sein und deshalb unkonventionell und mit neuen Ideen und auf der Höhe der Zeit Wahlkampf machen zu können.

Inhaltlich ging Knapp, der einen Großteil des Landtagswahlprogrammes der FDP Landespartei mit verfasst hat, alle zehn Landesministerien und vor allem deren Schwächen durch, die die FDP in einer zukünftigen Regierung aufgreifen und ausmerzen will. So führte Knapp aus, dass bei dem Finanzministerium das dickste Brett zu bohren sei. Allein wegen Corona seien 5 Milliarden zusätzliche Schulden gemacht worden. Aufgrund der Schuldenbremse müssten diese in 10 Jahren zurückbezahlt werden, was eine jährliche Mehrbelastung von 500 Millionen € für den Landeshaushalt mehr bedeuten würde. Im Bereich der Bildung führte Knapp aus, dass es an Lehrern fehlt, dieses Defizit gilt es abzubauen. Die Gemeinschaftsschule müsste abgeschafft werden und die verbindliche Grundschulempfehlung müsse wieder eingeführt werden. Er sei als Landtagskandidat sehr gut geeignet, weil er zum einen beruflich mit der Landespolitik als Direktor beim Rechnungshof täglich zu tun hat, Teilnahme und Rederecht im Finanzausschuss des Landtags habe. Es ihm deshalb keine Schwierigkeiten bereiten würde, sich in die parlamentarische Arbeit und in die Strukturen der Landespolitik einzuarbeiten. Er könne professionell und auf hohem Niveau bereits von Beginn an gute Politik für die Freien Demokraten im Landtag machen.

Für Alber, der nach dem Studium der Betriebswirtschaft einige Jahre bei Bosch gearbeitet hat, sich dann sich selbstständig gemacht hat und derzeit zwei Zentren für Physiotherapie mit ca. 30 Mitarbeitern führt, ist wichtig, dass der Mittelstand entlastet wird. So müsste die das Bildungszeitgesetz, die Mindestlohndokumentationspflichtenverordnung abgeschafft werden. Gleichzeitig muss den Menschen für die Zukunft wieder Hoffnung gemacht werden, Existenzängste müssen ausgeräumt werden und es müssen Kräfte der Unternehmer entfesselt werden, indem vor allem die Bürokratie auf allen Ebenen und in allen Bereichen abgebaut wird.

In einer spannenden Wahl wurde dann mit einer Stimme Vorsprung Oliver Alber zum Landtagskandidaten der Freien Demokraten im Wahlkreis Böblingen/Sindelfingen gewählt.

Als Zweitkandidat hatten sich Thomas Wagner, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft aus Magstadt und Maximilian Reinhardt, Jurastudent und Stadtrat von Sindelfingen, beworben. In ihren Vorstellungsreden, kamen die jeweiligen Schwerpunkte der Bewerber zum Ausdruck. Reinhardt als Vertreter der jungen Generation für den die Digitalisierung ein großer Schwerpunkt ist. Wagner als Unternehmer und Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft stellte die Bildung als sein Schwerpunktthema heraus. Mit einem ebenfalls knappen Ergebnis wurde Maximilian Reinhardt aus Sindelfingen zum Zweitkandidaten gewählt.

Scheerer gratulierte beiden herzlich und bat auch die unterlegenen Kandidaten das Team Alber/Reinhardt zu unterstützen und die zur letzten Landtagswahl fehlenden 1200 Stimmen gemeinsam zu gewinnen und ein Landtagsmandat in den Wahlkreis Böblingen/Sindelfingen zu holen. Ziel ist, so Scheerer der Landtagskandidat im Nachbarkreis 6 Leonberg/Weil der Stadt/Herrenberg ist, so weit wie möglich mit einer gemeinsamen Wahlkampfstrategie die FDP im Landkreis Böblingen tiefer und besser zu verwurzeln und zusätzlich zum Bundestagsmandat, das Dr. Florian Toncar hält, weitere Mandate nach Böblingen zu holen.