Berufsschulen
Die Sanierung der beruflichen Schulen wird in den nächsten beiden Wahlperioden ein Investitionsschwerpunkt des Kreistages sein. Nach den aktuell vorliegenden Schätzungen werden dafür bis 2030 mehr als 200 Millionen Euro investiert werden müssen. Wir Freien Demokraten werden diese Politik vorbehaltlos unterstützen, da die duale Ausbildung eine der beiden unabdingbaren Säulen im Bildungssystem unserer Gesellschaft ist.
Neben dem Ausbau des Hochschulangebotes in der Region sind vor allem der Erhalt und die Erweiterung des vorhandenen dualen Bildungssystems notwendig. So kann künftig eine bedarfsgerechte und zukunftsorientierte Ausbildung in unserer Region ermöglicht werden, die auch die von der FDP geforderte Ansiedlung weiterer Landesfachklassen an unseren Berufsschulen zulässt.
Wir unterstützen die Politik des Landkreises, das duale Ausbildungsangebot in den Bereichen Pflege und Erziehung zu erweitern.
Neben der sächlichen Ausstattung der Schulen und der Sanierung der Schulgebäude durch den Landkreis, bedarf es auf Landesebene bei der Schulpolitik einer Änderung der strategischen Ausrichtung, welche dem Mangel an Lehrkräften entgegenwirkt und auch über einen mehrjährigen Zeitraum kleinere Klassenteiler zulässt.
Unser Respekt gilt den Leistungen der Lehrkräfte, der Ausbilder und der ehrenamtlich Tätigen, welche bei der Ausbildung junger Flüchtlinge seit geraumer Zeit außerordentliche Leistungen vollbringen.
Zentren für Sonderpädagogik
Die FDP schätzt die Arbeit der Zentren für Sonderpädagogik, die in der Trägerschaft des Landkreises betrieben werden und jedem Kind mit Handicap eine auf seine Probleme und seine Stärken zugeschnittene Schulausbildung ermöglicht. Ein hochwertiges Angebot ist die notwendige Alternative zu der in anderen Bundesländern schematisch realisierten Zwangsinklusion in die allgemeinbildenden Schulen. Wir wollen den Weg der Inklusion offen halten, die Eltern jedoch davon überzeugen, dass die Zentren für Sonderpädagogik passende Angebote für ihr Kind bereithalten.
Für Sonderschulen und für Inklusion
Zwei gute Wege zum Ziel
Das Inklusionsgebot der UN-Behindertenrechtskonvention birgt für uns eine echte Chance: Die Chance, mehr Möglichkeiten für Eltern von jungen Menschen mit Behinderungen hinsichtlich der Schulwahl zu schaffen. Im Mittelpunkt der Bemühungen muss das Wohl jedes einzelnen Kindes stehen. Denn für die FDP hat jeder junge Mensch das Recht auf bestmögliche Bildung und Förderung.
Mit Blick auf das baden-württembergische Schulwesen stehen wir daher vor einer doppelten Aufgabenstellung: Einerseits gilt es, Inklusionsangebote an allgemeinen Schulen einzurichten. Andererseits wollen wir die Sonder- und Förderschulen nicht ins Hintertreffen geraten lassen, denn sie haben sich mit ihren Spezialisierungeneineunverzichtbare Expertisebeider Förderungvon jungen Menschen mit Behinderungen erarbeitet. Nur wenn sowohl Inklusionsangebote geschaffen werden, als auch die Sonderschulen erhalten bleiben, entstehen zusätzliche Bildungsangebote und somit mehr Wahlmöglichkeiten für junge Menschen mit Behinderungen. Darüber hinaus legen wir Freie Demokraten größten Wert darauf, dass die Qualität der Bildung und Förderung von Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen auf einem hohen Niveau bleibt. Um dieses hohe Niveau sicherzustellen, bedarf es aus Sicht der FDP nicht nur einer sonderpädagogischen Fundierung, sondern auch einer funktionierenden Koordinierung der Bildungs- und Förderangebote vor Ort.
Bildung muss für alle da sein.
Wir werden:
- für jedes Kind mit Behinderung oder chronischer Erkrankung eine Bildungswegekonferenz vorsehen, welche die Eltern bei der Entscheidung für eine Sonderschule oder für ein inklusives Angebot sachkundig berät. Letztlich soll das Kindeswohl ausschlaggebend dafür sein, unter welchen von der Schulverwaltung vorgeschlagenen Alternativen für eine Beschulung des betreffenden Kindes dessen Eltern wählen können,
- dafür sorgen, dass für Schülerinnen und Schüler mit Handicaps im Rahmen der regionalen Schulentwicklung ein stimmiges Gesamtkonzept mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten geschaffen wird,
- die Sonder- und Förderschulen als Angebotsschulen in bisheriger Qualitäterhaltensowiediesealssonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren stärken, indem sie inklusive Bildungsangebote organisieren, koordinieren und begleiten,
- die jedem Schüler und jeder Schülerin mit besonderem Förderbedarf zustehenden Unterstützungsleistungen von Seiten des Landes und der Kommunen als Träger der Eingliederungshilfe in einem Budget zusammenfassen, um die Finanzierung der sonderpädagogischen und inklusiven Angebote entsprechend der Nachfrage sicherzustellen. Das Prinzip „Ressource folgt Schüler“ ist unseres Erachtens am besten geeignet, um Qualität und gleichzeitig mehr Wahlmöglichkeiten zu schaffen,
- inklusive Bildung verstärkt in die allgemeine Lehrerausbildung aller Schularten aufnehmen. Der eigenständige Studiengang Lehramt Sonderpädagogik bleibt erhalten.