Lebenszufriedenheit messbar machen

Als Maßstab zur Messung des Wohlstandes in unserem Landkreis wird seit seiner Einführung primär das Bruttoinlandsprodukt (BIP) herangezogen. Erfolg und Misserfolg von Politik und Wirtschaft werden vorrangig an diesem Indikator gemessen.

Die Wissenschaft und persönliche Erfahrungen – zeigen jedoch, dass  die Betrachtung des Bruttoinlandsproduktes unzureichend ist, um die Lebenszufriedenheit der Menschen zu erfassen. Die Lebensqualität umfaßt auch subjektive Faktoren.  Objektive Messgrößen sind Daten zu den materiellen (Vermögen, Einkommen…) und immateriellen (Bildung, Gesundheit, Umwelt…) Lebensbedingungen, während die subjektiven Faktoren über Befragungen von Bürgern erfasst werden müssen.

So wird in Studien seit 1990 festgestellt,  dass trotz des Anstiegs des Bruttoinlandsproduktes die Zufriedenheit bzw. die empfundene Lebensqualität in Deutschland nicht zugenommen hat, sondern in Westdeutschland sogar gesunken ist. Mehr materieller Wohlstand bedeutet also nicht automatisch mehr Wohlstand im Sinne von Lebenszufriedenheit.

Die FDP wirkt darauf hin, dass der Landkreis Böblingen ein geeignetes Verfahren zur regelmäßigen Messung der Lebenszufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger einführt. Ziel ist, die bekannten statistischen Daten um Angaben zur Lebensqualität zu erweitern, um weitere Bewertungsmöglichkeiten für politische Entscheidungen und die soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landkreises anbieten zu können.