"Ein ehrgeiziges Ziel, aber nicht unmöglich" - Freie Demokraten in Herrenberg wollen Sitze im Gemeinderat verteidigen

Herrenberg - Die Freien Demokraten in Herrenberg treten erneut mit einer 14-köpfigen
Liste bei den Gemeinderatswahlen an. Die Mitgliederversammlung wählte den
Gemeinde- und Kreisrat, Alt-Adlerwirt Wilhelm Bührer, das dritte Mal in Folge zu ihrem
Spitzenkandidaten. Man wolle mit einer starken Mannschaft und einem bürgernahen
Wahlprogramm für ein modernes Herrenberg versuchen den Fraktionsstatus, den man
seit dem Wechsel der Gemeinderätin Heidi Maisch von der CDU zur FDP habe, zu
verteidigen. „Sicher ein ehrgeiziges Ziel, aber mit diesem Angebot nicht unmöglich“, so
der Ortsvorsitzende Andreas Weik.
Im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung der FDP Herrenberg stand die Aufstellung der
Liste für die Gemeinderatswahlen am 9. Juni. Zum Spitzenkandidaten wurde das dritte Mal in
Folge Alt-Adlerwirt Wilhelm Bührer (70) gewählt, der seit 2014 die Herrenberger Liberalen im
Gemeinderat und Kreistag vertritt. Auf Platz 2 folgt der 72-jährige Rechtsanwalt Siegfried
Dierberger, welcher für die FDP 2019 das zweite Mandat im Stadtparlament holte. Die
Logopädin und Kita-Leiterin Heidi Maisch (63), die Ende 2022 mit ihrem Gemeinderatsmandat
von der CDU zur FDP wechselte und somit den erstmaligen Fraktionsstatus ermöglichte, wurde
auf Listenplatz 3 gewählt. Die Fachzahnärztin für Kieferorthopädie Dr. Beatrice Dörner (54)
und der Zahnarzt Dr. Stefan Klaas (61) belegen die Plätze 4 und 5. „Damit wird unsere Liste
von fünf hochkarätigen und bekannten Herrenbergern angeführt“, kommentierte Weik auf der
Mitgliederversammlung stolz die Aufstellung.
Auf den weiteren Plätzen folgen:
6. Finn Drexhage (22), Student des Wirtschaftsingenieurwesens
7. Alexandra Ott (44), Wahlkreisbüroleiterin des Bundestagsabgeordneten Dr. Florian Toncar
8. Godehard Weinrich (59), Forstwirt
9. Mark Bökle (39), Küchenmeister
10. Ethem Yildiz (52), Dipl. Ing. (FH) Maschinenbau
11. Dieter Auer (70), TGA-Bauleiter
12. Nicolas Eipper (26), Schlosser und Metallbaumeister
13. Julian Antretter (29), Versicherungsmakler
14. Ute Eipper (63), Private Immobilienverwalterin

Wie bereits 2014 und 2019 sei auch diesmal die Kandidatengewinnung alles andere als ein
Selbstläufer gewesen, berichtete Weik den Anwesenden der Mitgliederversammlung. Vor
allem durch etliche Wegzüge stand man für die hiesige Liste wieder fast bei null. Lediglich fünf
der vierzehn Kandidaten aus 2019 treten dieses Jahr erneut an. 2019 waren es vier der elf
Kandidaten, welche sich nach 2014 erneut auf der Liste wiederfanden. Für ihn und Bührer sei
die Kandidatengewinnung eine ganz schön fordernde Zeit gewesen. Umso stolzer sei man jetzt
über das Erreichte. „Mit unserer Liste machen wir ein Angebot an alle Herrenberginnen und
Herrenberger, denn sie deckt ein breites Spektrum ab. Etwas mehr als 40 Prozent der
Bewerberinnen und Bewerber sind Nichtmitglieder. Der jüngste Kandidat ist 22, der älteste 72
Jahre alt. Ziel muss es jetzt sein, den Fraktionsstatus zu verteidigen. Sicher ein ehrgeiziges Ziel,
aber mit diesem Angebot nicht unmöglich“, so Weik weiter. Die Liberalen hätten sich gerne
noch mehr Frauen auf ihrer Liste gewünscht, aber man müsse bedenken, dass Herrenberg eine
eigene Frauenliste habe und die Konkurrenz bei der Kandidatengewinnung, neben den Freien
Wählern, doppelt so hoch ist.
Unter dem Slogan „Das Beste für Herrenberg erreichen. Die FDP macht das.“ verabschiedete
die Mitgliederversammlung ein Wahlprogramm mit elf Kernfeldern. So sollen unter anderem
störungsfreie Badesaisons im Naturfreibad und die optimale Anbindung von Gäu- und S-Bahn
an den Stuttgarter Hauptbahnhof langfristig sichergestellt werden. Die Digitalisierung in der
Verwaltung zum Bürokratieabbau und Verbesserung des Bürgerservices möchten die Liberalen
ebenso vorantreiben, wie die Schaffung weiterer Flächen für bedarfsgerechtes Wohnen. Auch

mit Blick auf das 800-jährige Stadtjubiläum im Jahr 2028, wolle man die Fruchtkasten-
Sanierung als Chance für die Altstadtentwicklung und Tourismus nutzen sowie den

innerstädtischen Bereich mit BayWa-Gelände und Stadthallenquartier weiterentwickeln.


Das Beste für Herrenberg erreichen. Die FDP macht das.

Wahlprogramm zur Wahl des Gemeinderats in Herrenberg

Bauen & Wohnen:
Schaffung und Umsetzung weiterer Flächen für bedarfsgerechtes Wohnen in der Kernstadt
und den Teilorten.

Bildung & Betreuung:
Den Masterplan Schulen bedarfsgerecht umsetzen und für die anstehenden
Ganztagsbetreuungsaufgaben Bund und Land in die Zahlungspflicht nehmen.
Sofortprogramm gegen Kita-Notstand und Personalmangel erarbeiten.

Bürokratieabbau:
Die Digitalisierung in der Verwaltung weiter vorantreiben, um den Bürgerservice, z.B. bei
Anträgen oder der Ausstellung von Bescheinigungen, zu verbessern.

Energie: 
Umbau der Stadtwerke in ein ökologisches, zukunftsorientiertes Versorgungsunternehmen.
Wärmeleitplanung aufsetzen.

Freizeit:
Störungsfreie Badesaisons im Naturfreibad durch Optimierung der Reinigungstechnik und
pragmatische Kontrollen des Gesundheitsamtes sicherstellen.

Gesundheit & Soziales:
Gewährleistung eines ausreichenden Medizin- und Betreuungsangebotes für Senioren und
Pflegebedürftige auch in den Teilorten.

Jubiläum: 
Das 800-jährige Stadtjubiläum 2028 zu einem nachhaltigen, über das Jubiläumsjahr
hinauswirkenden, Festimpuls gestalten.

Jugend: 
Herrenberg für und mit der Jugend attraktiver gestalten.

Stadtentwicklung: 
Die Fruchtkasten-Sanierung als Chance für die Altstadtentwicklung und Tourismus nutzen
sowie den innerstädtischen Bereich mit BayWa-Gelände und Stadthallenquartier
weiterentwickeln.

Verkehr: 
Langfristige Sicherstellung der optimalen Anbindung von Gäu- und S-Bahn an den
Hauptbahnhof Stuttgart.

Wirtschaft: 
Ansiedlung von neuem Gewerbe und Handel im gesamten Stadtgebiet an
verkehrsgünstigen Standorten.